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Mitteilung

Der Anwaltliche Notdienst zum G20 in Hamburg erhält den Hans-Litten-Preis 2018

Die Vereinigung Demokratischer Juristinnen und Juristen verleiht den Hans-Litten-Preis in diesem Jahr an den Anwaltlichen Notdienst zum G20 in Hamburg. Die VDJ will mit der Preis­ver­lei­hung die Verdienste des Anwaltlichen Notdienstes für die of­fen­si­ve Verteidigung des Ver­samm­lungsrechts, das kon­se­quente Ein­tre­ten des Rechts auf an­ge­mes­se­ne Ver­tei­di­gung ge­gen frei­heits­ent­zie­hen­de Maß­nah­men und Ein­for­de­rung rechtss­taat­li­cher Grund­sät­ze wür­di­gen.

Wäh­rend des G20-Gipfels in Hamburg Anfang Juli 2017 wurde der Rechtsstaat buchstäblich ausgeflaggt und herrschte Ausnahmezustand. Es kam nicht nur zu willkürlichen polizeilichen Festnahmen und Gewahrsamnahmen und damit verbundenen weiteren Verletzungen von Verfahrensrechten der Betroffenen sowie völlig unverhältnismäßigen Übergriffen gegen Versammlungsteilneh-mer*innen, sondern gleich zu Beginn des Gipfels zu Diffamierungen gegenüber dem Anwaltlichen Notdienst und schweren Behinderungen und Eingriffen in anwaltliche Rechte und auch tätlichen Übergriffen. Der Anwaltliche Not­dienst - in Ko­ope­rati­on mit dem Hamburger Er­mitt­lungs­dienst und der Ro­ten Hil­fe - hat gleichzeitig auch für eine Ge­genöffentlichkeit gestanden, die die schweren Rechtsverletzungen und das Außerkraftsetzen rechtsstaatlicher Standards durchgängig thematisiert hat.

Der Hans-Litten-Preis will solches juristisches Wirken auszeichnen, das kompromisslos dem Recht verpflichtet ist, der Konfrontation mit den politischen Machtinteressen und ihren Institutionen nicht ausweicht, über den juristischen Beruf hinausgeht und so in besonders hohem Maß durch demokratisches und rechtspolitisches Engagement gekennzeichnet ist

Benannt ist der Preis nach einem der bedeutendsten Anwälte der Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik. Hans Litten hat sich u. a. für die Rechtshilfeorganisation der Roten Hilfe als Strafverteidiger in einer Vielzahl von politischen Prozessen eindrucksvoll, konsequent und effizient für seine Mandant*innen eingesetzt. Er wurde unmittelbar nach der Machtübernahme der Nazis verhaftet und durch fünf Jahre andauernde Inhaftierung und Folter schließlich in den Tod ge­trie­ben.

Die Preisverleihung findet statt am

Samstag, den 27.10.2018, 18h00 in Frankfurt/ M. im Saalbau Bockenheim (großer Saal) Schwälmer Straße 28, 60486 Frankfurt am Main

Die Laudatio hält Rechtsanwalt Dr. Marcus Mollnau, Präsident der Rechtsanwaltskammer Berlin.

Bei Presserückfragen wenden Sie sich an: Dr. Andreas Engelmann, Bundessekretär der VDJ, Tel.: 06971163438, E-Mail: [email protected]
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